Freitag, 26. Dezember 2008

Wollen Zukunft kaufen? 4,99 Euro bei Merkel's

Die 1000-Milliarden-Euro-Lüge und der Hauptgrund für den Finanz-Crash
Thomas Mehner
Es ist kaum zu glauben, aber Frau Merkel hat es getan: Sie erklärte, die Guthaben auf Spar-, Tagesgeld- und Girokonten seien sicher – und stockte die "Sicherheit" demonstrativ auf 1000 Milliarden Euro auf, die der Staat garantiere. Indes: Merkt keiner den Betrug?
Wie war das nochmal? "Der Staat sind wir" – so heißt es jedenfalls. Kein Wunder, dass unsere Frau Bundeskanzlerin leichtfertig mit Garantie-Versprechen vor die Medien treten konnte.
Die versprochene 1000-Milliarden-Euro-Garantie garantieren wir uns nämlich selbst.
Dass heißt, dass 80 Millionen Bundesbürger (das "Volk") mit ihren eigenen Einlagen für ihre eigenen Einlagen garantieren (und haften). Offensichtlich ist bis jetzt keiner Menschenseele diese Manipulation, die an Verwegenheit und Hirnrissigkeit nicht mehr zu überbieten ist, aufgefallen. Der Staat an sich, dieses in Teilen virtuelle Konstrukt, hat ja nichts – außer Schulden. Haben Sie schon mal gehört, dass man mit Schulden bürgen kann? Ich nicht.
Selbst wenn man diesen Sachverhalt etwas anders sehen sollte (die Finanzakrobaten tun das ja gern), bleibt festzuhalten, dass im Falle, der Staat müsste mit Geld einspringen, er dieses ja nicht aus dem Vakuum zaubert. Nein, er pumpt es sich, was die Schulden weiter steigen lässt – und wir, das Volk, dürfen diese bezahlen (bzw. erst einmal nur die Zinsen dafür). Nun ja, wen interessiert es schon, ob die Bundesrepublik gegenwärtig 1,592 Billionen Euro – das sind pro Kopf 19.292 Euro – Schulden hat. Da kommt es doch notfalls auf eine läppische Billion mehr auch nicht mehr an. Oder doch?

Seit einigen Tagen tue ich mir etwas an, was ich mir sonst gern verkneife, um unnötige Kopf-schmerzen gar nicht erst entstehen zu lassen:
Ich schaue mir auf diversen Fernsehsendern jene abendlichen Talkshows an, in denen über die derzeitige Banken- und Finanzkrise diskutiert wird.
Dort sitzen meist jene "Experten", die das Establishment vertreten und viel zu verlieren haben, wenn das derzeit bestehende Finanz(betrugs)system den Bach hinunterginge. Sicherlich: Um die Einseitigkeit nicht zu übertreiben, werden auch ein paar kritische Köpfe zugelassen, doch über die Ursache des ganzen Übels möchte man nicht sprechen:
... das Finanzsystem an sich, seine raffgierig-kriminellen Frontleute (die Finanz-Terroristen) und vor allem den Zinzeszinseffekt.
Statt dessen wird stundenlang darüber geschwafelt, was man tun könne, um künftig weitere derartige Krisen zu verhindern.
Merke: Man kann über das derzeit bestehende Finanzsystem sagen, was man will – es bleibt die Tatsache bestehen, dass es keine Fehler hat.
Nein, es ist der Fehler!
Denn: In einem Finanzsystem, das den widernatürlichen Zins sein eigen nennt, werden immer wieder Blasen entstehen – und platzen.
In einer globalisierten Welt kann das Platzen einer Blase allerdings eine globale Katastrophe heraufbeschwören, die irreparabel ist.
Es hat einen Grund, weshalb in natürlichen Systemen (Wachstums)Grenzen vorhanden sind.
Bekanntermaßen wachsen die Bäume nicht in den Himmel.
Bekanntermaßen wird der Mensch keine 4,50 Meter groß.
Bekanntermaßen gibt es keine einzelne Zelle, die eine Flächenausdehnung von 20 Quadratme-tern aufweist.
Und bekanntermaßen gibt es Sterne einer maximalen Größenordnung, die nicht überschritten werden kann.
Von unseren Staatenlenkern, Wirtschafts"fachleuten" und Finanzakrobaten wird uns aber tag-täglich erklärt, dass unser gesellschaftliches System "Wachstum" braucht, womit sie in nicht zu übertreffender Klarheit beweisen, dass sie Unwissende und Ahnungslose sind.
Schlimm ist nur, dass wir uns von diesen Leuten führen lassen (sollen), statt selbst Verantwort-ung zu übernehmen.
Wenn in der Natur wachstumsmäßig etwas außer Kontrolle gerät, so nennt man das Krebs: der Organismus zerstört sich selbst.
Wir haben ein Finanzsystem, das schwer krebskrank ist. Es befindet sich (meines Erachtens) im Endstadium, wobei niemand weiß, wann der Exitus eintreten wird. Es kann schnell gehen, es kann aber auch noch ein schmerzvoller Leidensweg werden, der viele Opfer fordert. Die so ge-nannten "Experten" versuchen mittels allerlei medizinischer Künste, den Patienten am Leben zu erhalten, bekämpfen aber nur die Symptome, nicht die eigentliche Ursache.
Dabei ist altbekannt: Drastische Ereignisse erfordern drastische Maßnahmen. Um künftige Krisen zu verhindern und den Wachstumszwang aus der Gesellschaft und Wirtschaft zu nehmen, hilft wohl nur eines: die Abschaffung des Zinses.
Damit wird nämlich noch eine weitere "Fliege" erschlagen: All jene, die auf parasitäre Weise Geld verdienen (= "Spekulanten"), würden schnell ausgetrocknet werden.
Geld darf nur Tauschmittel sein, nicht Hortungsmittel und schon gar kein Speku-lationsobjekt.

Der Zins ist der Krebsherd unserer Zivilisation. Er ist nicht nur verantwortlich für ein unkon-trolliertes Wachstum, sondern auch alle damit in Verbindung stehenden Entwicklungen wie Kriege, Umweltzerstörung und die Plünderung unseres Planeten.
Seit Langem schon werden, ich wiederhole mich, nur die Symptome behandelt, nicht aber die Ursache. Die Hochfinanz-Krake ist darüber sehr erfreut, kann sie doch ihre krebsverseuchten Tentakeln weiter in alle Bereiche des menschlichen Lebens schieben.
Dabei wird es Zeit, diese Tentakeln mit einer scharfen Axt zu kappen und den Kraken schließlich selbst ans Leder zu gehen. Erst wenn er erlegt und beerdigt ist, könnte (ich will da verhalten op-timistisch sein) das Leben auf diesem Planeten etwas sicherer und erträglicher werden.
Gegenwärtig ist es das nämlich nicht. Vielmehr beschleunigen sich alle Prozesse in Richtung eine imaginären Zielpunktes hin, wobei niemand weiß, was beim Erreichen dieses Punktes geschehen wird.
Ob die Krakentöter stark genug werden können, um das Monster zu erledigen, wage ich aller-dings zu bezweifeln. Alle Versuche, das Finanzsystem zu reformieren, wurden – wenn es um den Zins ging – irgendwann unterbunden, notfalls mit Propaganda, Terror und Gewalt. In der Neu-zeit wurden sogar Kriege geführt, wenn es eine Nation wagte, aus dem Zinssystem auszusteigen. Diejenigen, die leistungslos Geld machen konnten, hatten stets etwas dagegen, wenn es um die Abschaffung des Zinses ging. In natürlichen Systemen nennt man so etwas Schmarotzertum:
Lebensführung auf Kosten anderer.
Leider muss man jetzt erleben, dass viele Menschen offenbar jegliche Orientierung verloren haben. Sie können – bildlich gesprochen – nicht auf eigenen Beinen stehen und begehen einen Fehler nach dem anderen. Statt anfangen zu schwimmen, gehen sie mit dem Boot unter.
Die Zeitung "Die Welt" berichtete in ihrer gestrigen Printausgabe beispielsweise, dass viele ver-unsicherte Bürger ihr Geld nun beispielsweise bei Spar- und Genossenschaftskassen deponieren würden. Dort sei es angeblich sicher.
Nun ja, man kann den Zug der Lemminge nicht aufhalten. Ich empfehle weiterhin: Räumen Sie Ihr Konto ab, beweisen Sie Kreativität, wenn es darum geht, Ihre sauer verdienten Groschen zu verstecken. Das müssen sie nicht daheim tun.
Benutzen Sie Ihren Kopf, wie das auch frühere Generationen getan haben. Man hat Ihnen doch gesagt, dass Sie ein freier, mündiger Bürger sind. Dann zeigen Sie sich selbst, dass Sie auch für sich entscheiden und handeln können – ohne die staatlichen und medialen Einflüsterer.
Sollte der Finanz-Tsunami nicht so groß werden, wie ihn manche Warner voraussagen, umso besser. Dann haben Sie nur vorsichtig gehandelt. Führt er zum (teilweisen) Zusammenbruch des Finanzsystems, haben Sie wenigstens noch für ein paar Tage Bargeld (gehabt), mit dem Sie sich ein paar Vorräte anlegen können. Wie sagte gestern ein in der Finanzbranche Tätiger zu mir? Das einzige, was er seinen Kunden derzeit noch raten könne, seien zwei Dinge: Bargeld und Konserven …
Er hat wohl recht, denn jetzt noch Gold kaufen zu wollen, ist offensichtlich zu spät. Es gibt be-reits erhebliche Lieferengpässe. Interessant ist nur, dass diverse Finanz"experten" weiter be-haupten, Gold sei nicht die ideale Anlage, der Preis könne mal hoch, mal runter gehen.
Aha, danke für den Hinweis: Die Schlauschwätzer (die, wenn man der Wahrheit die Ehre gibt, Dummschwätzer sind) vergessen dabei, dass Papiergeld, Aktien, Zertifikate und der ganze Finanzkonstrukte-Kram, der genau genommen nichts weiter ist als heiße Luft, erst (viel) kostet, dann aber oft rein gar nichts mehr wert ist.
Mein Großvater legte nach dem 1. Weltkrieg ein kleines Goldvermögen an, das die Inflation, die Große Depression und die Währungsreform nach dem Zweiten Weltkrieg ohne Probleme überdauerte und ihm in den 1970er-Jahren half, als er einmal dringend Geld brauchte.
Gold kann niemals nichts wert sein, so lange Menschen auf diesem Planeten leben. Dafür hat es aber genügend Fälle gegeben, in denen das bunt bedruckte Papier nur noch zum Heizen des Ofens gut war.
Lassen Sie also die Schwätzer wegtreten, denken Sie langfristig und machen Sie sich frei vom Mainstream. Schließlich hat der sie ja (auch) in die Situation hineingeritten. Ja, ich weiß: lang-fristiges Denken ist völlig aus der Mode gekommen.
Unsere vermeintlichen Experten und Politiker können schon lange nicht mehr in langfristigen Kategorien denken. Ihnen fehlen Visionen, wenn man einmal von ihrer unersättlichen Geldgier absieht. Stattdessen sind sie den ganzen Tag mit Krisenmanagement beschäftigt, sprich: mit der Bekämpfung der Symptome des Krebsschadens. Das Ganze ist einer Zivilisation, die diese Bezeichnung verdienen will, unwürdig.
Zum Schluss noch einmal eine Aufzählung von Fakten, warum sie staatlichen Versprech(ungen) nicht trauen dürfen:
– Bei der letzten Bundestagswahl wurde eine mögliche Mehrwertsteuererhöhung diskutiert. Die einen wollten keine Mehrbelastung, andere sprachen von ein oder zwei Prozent. Alles Lüge: Nach der Wahl stieg die Mehrwertsteuer von 16 auf 19 Prozent – nach Adam Riese sind das drei Prozentpunkte!
– Gesundheitsministerin Schmidt versprach, sich für die Senkung der Krankenversicherungs-beiträge einzusetzen. Ergebnis: Es wurde jetzt ein Anstieg auf 15,5 Prozent beschlossen, einige raffgierige Krankenkassen wollten gar 15,8 Prozent haben.
Auch hier wurde der Wähler belogen! Und das gleich doppelt, denn mehr Geld bedeutet keineswegs eine Verbesserung der medizinischen Behandlung.

– Thema Privatisierung der Stromanbieter: Mir klingen noch die vollmundigen Worte in den Ohren, dass eine Privatisierung der Stromversorgung sinkende Preise für die Verbraucher be-scheren würde. Lüge total! Die Strompreise, wie auch alle anderen Preise für Energieträger, explodierten regelrecht. Wieder konnten die Politiker der Lüge überführt werden.

– Euro-Einführung: All jene Diskussionen, die behaupteten, die europäische Einheitswährung würde zu einer Inflation und damit einem massiven Anstieg der Preise führen, wurden von den Politikern als unverantwortlich, populistisch und falsch zurückgewiesen. Fakt ist: Viele Produkte und Dienstleistungen wurden bis heute mindestens doppelt so teuer.
Wieder wurde gelogen. Ich frage mich nur, wie das Statistische Bundesamt diese Entwicklung verschlafen konnte, darf in diesem Zusammenhang aber an den britischen Premierminister Winston Churchill erinnern, der einst meinte:
"Es gibt Lügen, es gibt faustdicke Lügen – und es gibt die Statistik." Und er meinte auch: "Ich glaube keiner Statistik, die ich nicht selbst gefälscht habe."
Wie Sie unschwer erkennen können, gibt es eine Kontinuität im Lügen. Daraus sollten Sie in Bezug auf Ihr Geld(vermögen) die richtigen Schlüsse ziehen und sich nicht auf den Staat ver-lassen.
Angesichts der derzeitigen Finanzkatastrophe wird es allerhöchste Zeit, zu geordneten Verhält-nissen zurückzukehren.
Stichpunkte:
Soziale Marktwirtschaft,
verantwortungsvolle Unternehmer,
Abschaffung des Spekulantentums,
Bekämpfung von Monopolen und Trusts,
gerechte Risikoverteilung,
Bestrafung der Finanzterroristen und ihrer Dulder,
Ächtung und Abschaffung des Zinses.
Werden wieder keine Lehren aus den derzeitigen Ereignissen gezogen, lässt man den Finanz-terroristen weiter freie Hand, wird es nicht mehr lange dauern, bis es erreicht ist: das Ende der Welt.
Bekanntlich tötet der Krebs – bleibt er in seinen Ursachen unbehandelt – seinen Wirt, Sie.

Donnerstag, 09.10.2008
Kategorie: Allgemeines, Enthüllungen, Wirtschaft & Finanzen, Politik
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