Freitag, 26. Dezember 2008

Kleine Schwester sucht Großen Bruder für gemeinsames "1984"

KOPP EXKLUSIV:
Wissen Sie eigentlich, wo Ihr Partner gerade wirklich ist ...?

Um es vorweg zu nehmen: Diese Meldung ist (leider) kein Aprilscherz. Es ist die bittere Wahrheit, dass die Privatsphäre immer löchriger wird.
Denn nun wird immer öfter Software angepriesen, mit der man sehen kann, wo sich Freunde und Verwandte gerade aufhalten – auf wenige Meter genau. Das ganze funktioniert über die Ortung des Mobiltelefones. Alles, was man dazu braucht, ist die Mobilnummer einer Zielperson ...

Die Warnungen vor dem angeblich "gläsernen Bürger" sind alt. Als die Bundesregierung 1987 tausende Mitarbeiter zur Volkszählung ausschwärmen ließ, da waren Millionen Bürger besorgt – sie hatten Angst vor dem Verlust ihrer Privatsphäre.
Nur zwanzig Jahre [!] später sehnen sich die Menschen offenkundig danach, ihre Privatspäre möglichst abzuschaffen. Auch nur eine Minute nicht erreichbar oder lokalisierbar zu sein, das gilt vielen heute schon fast als Sakrileg.

Nun wetteifern gleich mehrere Anbieter darum, Menschen in jeder Sekunde ausfindig machen zu können. Sie alle nutzen dazu eine Technik, die bislang nur Polizeien und Geheimdiensten vorenthalten war:
die Dreipunktortung eines Mobiltelefons in den einzelnen Zellen der Betreiber der Mobilfunknetze.
Schaltet man ein Mobiltelefon ein, so bucht es sich automatisch in der Zelle der nächstgelegenen Sendemasten ein. Bewegt man sich an den Rand dieser virtuellen Zellen, so wird das Gespräch an die nächste Zelle übergeben. So können Polizeien und Geheimdienste Menschen orten – und insgeheim verfolgen.
Und so können nun auch beispielsweise in Süddeutschland lebende Ehefrauen daheim vor dem Computer in aller Seelenruhe herausfinden, ob der Partner tatsächlich – wie behauptet – nach einem Seminar in Hamburg früh im Hotel die Nachtruhe gesucht hat – oder aber sich die Verlockungen der Reeperbahn anschaut.

Eine Mobilfunk-Software mit dem Namen Social Network Integrated Friend Finder – kurz Sniff – soll die ewige SMS-Mobilfunkfrage "Wo bist du gerade?" in Zukunft überflüssig machen.
Die Software ermittelt den Standort eines anderen Mobilfunkbesitzers und soll anzeigen, wo sich Freunde gerade befinden. Die Java-Applikation funktioniert auf allen Mobiltelefonen und nutzt das Portal Facebook als Kommunikationsplattform.
Der Dienst zeigt auf einer Karte, wo sich die Facebook-Freunde gerade aufhalten. Die Ortsangabe wird per SMS verschickt und soll je SMS bis zu einem Euro kosten.
Auch Yahoo will künftig einen solchen Spionage-Dienst anbieten. Mit oneConnect kann der Nutzer sehen, ob sich Freunde in der Nähe aufhalten. Yahoo oneConnect soll im Frühjahr 2008 verfügbar sein, Sniff gibt es derzeit bereits in Schweden und Dänemark. In Großbritannien soll der Dienst im April 2008 eingeführt werden. Wann und ob Sniff nach Deutschland kommt, ist noch nicht bekannt. Auch der Anbieter Jamba bietet solche Funktionen an.
Nicht alle werden nun darüber jubilieren, dass man den Aufenthalt eines Menschen mit (aktiviertem) Mobiltelefon auch als Privatperson an jedem Ort der Welt bestimmen kann. Doch es kommt für jene Menschen, die sich über die Entwicklung Sorgen machen, noch weitaus schlimmer:
Die in New York ansässige Firma Exmocare bietet Ferndiagnosen der Gefühle eines Menschen an.
Sie hat ein Armband entwickelt, das verschiedene Körperfunktionen misst, darunter Herzschlag, Hautfeuchtigkeit und Bewegungsaktivität.
So können die physiologischen und emotionalen Daten jeder mit dem Armband ausgestatteten Person von überall auf der Welt aus kontrolliert werden.
Das Armband ist letztlich nichts anderes als eine elektronische Fußfessel – und wird als medi-zinischer Fortschritt angepriesen, der zunächst an Senioren verkauft werden soll.
Natürlich können auch Unternehmen solche "Wohlfühlarmbänder" an ihre Mitarbeiter verteilen – schließlich ist man doch um das Wohl der Mitarbeiter besorgt Kombiniert man eines Tages die Mobilfunk-Fernüberwachung mit den "Wohlfühl-Armbändern", dann kann man nicht nur sehen, wo eine Person sich gerade aufhält – man kennt dann auch ihre Pulsfrequenz und ihren psychischen Zustand. Ist das die Zukunft ...?
ilia Papa dazu: ... mir pocht das Herz, der Angstschweiß rinnt, ich glaub die Welt, die spinnt!

Dienstag, 01.04.2008 - Kategorie: Allgemeines, Enthüllungen, Geheimdienste © Das Copyright dieser Seite liegt, wenn nicht anders vermerkt, beim Kopp Verlag, Rottenburg [Udo Ulfkotte]. Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers dar. Er muß nicht zwangsläufig die Meinung des Verlags oder die Meinung anderer Autoren dieser Seiten wiedergeben.

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