Freitag, 26. Dezember 2008

Ich weiß, das du kriminell wirst, bevor du es weißt ... Big Brother

Neu: Überwachungskamera erkennt Straftaten, bevor diese verübt werden

In Großbritannien sind derzeit rund 4,2 Millionen Überwachungskameras insta-lliert – Tendenz: stark steigend.
In der Stadt Portsmouth wird nun eine neue Generation von Überwachungskame-ras (CCTV) installiert, die den Sicherheitsbehörden die Arbeit erleichtern soll – sie erkennt Straftaten, bevor diese verübt werden
Seit 2003 entwickelt das britische Unternehmen Smart CCTV Überwachungskameras. Wichti-ger als die eigentlichen Kameras sind für die Entwickler jedoch die Softwareprogramme, die die aufgenommenen Bilder bewerten sollen.
In acht Jahre währender Forschung hat Smart CCTV Software-Programme entwickelt, die an-geblich das Verhalten eines Menschen verlässlich bewerten können. Das Prinzip ähnelt dem ein-es Lügendetektors – wer etwas zu verbergen hat, der verhält sich unbewusst anders als jene, die ein reines Gewissen haben. Angeblich – so Smart CCTV – bewegt sich ein Mensch mit krimi-nellen Absichten auch anders als ein unbescholtener Bürger.
In Portsmouth wurden nun die ersten neuen "intelligenten" Kameras installiert, um vor allem in "gefährdeten" Gebieten für mehr Sicherheit zu sorgen: Dazu gehören öffentliche Parks, Park-häuser, bestimmte Wohngegenden, Treppenhäuser und Busbahnhöfe. Die Software erkennt an-geblich vom "normalen" Bewegunsablauf abweichende Verhaltensweisen.
Dazu ein Beispiel: Bleibt eine Person in einem Treppenhaus länger als vordefiniert stehen, dann ertönt im Kontrollzentrum ein Warnton und die Kamera zoomt auf die Person. Die Software vermutet dann beispielsweise, dass die Person in den Treppenaufgang (etwa eines Parkhauses) urinieren will.
Ähnliches gilt für zwei Personen, die schlendernd aufeinander zugehen, dann nah beieinander stehen und Gegenstände austauschen. Es gibt im Kontrollzentrum einen Alarm – es könnten ja Rauschgifthändler sein.
Unklar ist wie die Software unbescholtene von tatsächlich kriminellen Bürgern unterscheiden will. Wer etwa plötzlich an einem Busbahnhof rennt, der kann theoretisch eine Geldbörse im Vorbeigehen gestohlen haben – er kann aber auch einfach nur in Eile sein und einen Bus nicht verpassen wollen.
Man darf also auf die ersten Erfahrungsberichte der Einwohner von Portsmouth gespannt sein. Sollten diese positiv sein, dann werden diese Kameras (die es ja auch schon in amerikanischen Städten wie etwa New York gibt) sicherlich bald an vielen Orten in Großbritannien installiert werden.

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