Freitag, 26. Dezember 2008

Baby-Züchtungen in Afrika als Nutten- und Ersatzteillager

Nigeria: Babys werden für Organhandel und Prostitution "gezüchtet"

Eine Polizeirazzia brachte es ans Tageslicht: In einer als Frauenklinik getarnten "Babyfabrik" in Nigeria wurden Kinder "gezüchtet", um sie anschließend an Zu-hälter, illegale Adopitveltern und Organhändler zu verkaufen. Es wurden Jungen eingeladen, um die Mädchen zu schwängern
20 junge Mädchen wurden in der nigerianischen Stadt Enugu bei einer Razzia befreit. Polizeichef Desmond Agu:
"Als wir das Krankenhaus durchsucht haben, fanden wir vier Frauen, die schon bis zu drei Jahre in der Klinik verbracht hatten, um Babys zu züchten."

Es handelte sich dabei um mittellose Teenager, die ein Kind nach dem anderen austrugen. Der Chefarzt der Klinik hatte sogar Jungen eingeladen, um die Mädchen zu schwängern.
Die meisten der Befreiten haben Angst vor Racheakten und schweigen. Nur anonym ist eine 18-Jährige bereit, über ihre Gefangenschaft zu berichten:
"Sobald ich im Krankenhaus war, bekam ich eine Spritze. Ich verlor das Bewusst-sein. Als ich wieder zu mir kam, merkte ich, dass ich vergewaltigt worden war."
Mit 19 anderen jungen Mädchen war sie dann wochenlang in ein schäbiges Zimmer eingesperrt und erneut vergewaltigt worden.
135 Euro für ein Baby
Der Frauenarzt lockte auch ungewollt schwangere Mädchen mit dem Versprechen einer Ab-treibung in seine Klinik. Willigten die jungen Frauen ein, war plötzlich von Abtreibung keine Rede mehr.
Sie wurden für den Rest ihrer Schwangerschaft gefangen gehalten und erhielten nach der Geburt umgerechnet 135 Euro für ihr Baby. Diese wurden dann für umgerechnet 2.000 bis 3.000 Euro weiterverkauft, auch an Ausländer.
Der Babyhandel in Enugu flog erst auf, als eine Frau mit einem dort gekauften, einen Tag alten Kind auf dem Weg nach Lagos von den Behörden gefasst wurde.
Handel mit Organen und Körperteilen
In den vergangenen Monaten deckte die nigerianische Polizei ein ganzes Netzwerk solcher "Babyfabriken« auf. Sie waren als Geburtskliniken, Waisenhäuser oder Obdachlos-enheime getarnt.
Im Oktober fand die Polizei in einem angeblichen Kinderheim sieben schwangere Mädchen und fünf Helfer. Die Mädchen waren zwischen 15 und 18 Jahre alt und waren seit über sechs Monaten gefangen gehalten worden.
In Lagos, der heimlichen Hauptstadt Nigerias mit rund 11 Millionen Einwohnern, schlossen die Behörden bereits vor drei Jahren ein Waisenhaus wegen des Verdachts auf Kinderhandel. Bei der Durchsuchung des Mülls stießen die Ermittler auf verkohlte Babyknochen.
Die Polizei geht davon aus, dass dort mit Organen und Körperteilen gehandelt wurde, möglicher-weise auch für Opferrituale oder Transplantationen.
Nach Angaben von Zeugen wurden Babys in anderen Fällen zur Adoption, späteren Zwangsar-beit, Prostitution oder sexuellen Missbrauch angeboten.
Mindestens zehn Kinder werden in Nigeria täglich verkauft
Es gibt aber auch Fälle, in denen ungewollt Schwangere freiwillig in die Kliniken kommen, um ihr Neugeborenes gegen Geld anzubieten. Manchmal werden Mädchen mit dem Wissen und der Unterstützung ihrer Eltern schwanger, damit sie das Kind nach der Entbindung verkaufen können, um so ihre Familie zu ernähren.
Nach staatlichen Angaben gibt es in Nigeria keine Statistik, wie viele Babys pro Jahr auf diese Weise "gezüchtet" und dann angeboten werden.
Kinderzucht für den Organhandel und Prostitution ist ein einträgliches Geschäft. Mindestens zehn Kinder werden täglich in Nigeria verkauft, so mutmaßen Experten der Vereinten Nationen.
"Nachschub" für die Kinderhändler gibt es genug
Mit über 140 Millionen Menschen ist Nigeria ist das bevölkerungsreichste Land Afrikas. Obwohl der zentralafrikanische Staat der elftgrößte Ölproduzent der Welt ist, gehört er zu den sechs Ärmsten der Erde.
Korruption, Arbeitslosigkeit und die Kriminalität sind hoch. Schätzungen der In-ternational Labour Organisation (ILO) zufolge, stammen 40 Prozent der Straßen-kinder aus dem Menschenhandel.
"Nachschub" gibt es genug, denn es leben alleine 1,8 Millionen Aids-Waisen in Nigeria, die praktisch ungeschützt sind und jederzeit skrupellosen Menschen-händlern in die Hände fallen können.
Die Hauptabnehmerstaaten der Kinderhändler sind in Europa:
Belgien,
Spanien, die
Niederlande und
Deutschland.
80 Prozent der Verschleppten werden zur Prostitution gezwungen.
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Quellen:
Unesco Policy Paper 14.2. (E): Human Trafficking in Nigeria: Root Causes and Recommenda-tions, S. 16 ff., 31
Unicef
AFP
BBC-News
Dienstag, 09.12.2008 - Kategorie: Enthüllungen, Wirtschaft & Finanzen © Das Copyright dieser Seite liegt, wenn nicht anders vermerkt, beim Kopp Verlag, Rottenburg. Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers dar. Er muß nicht zwangsläufig die Meinung des Verlags oder die Meinung anderer Autoren dieser Seiten wiedergeben.

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