Donnerstag, 15. Januar 2009

Geile Carla Bruni & SargKotzy - Wenn nicht nur Lieder poppen, ist Frankreich Sieger! BABY-Boom in der Krise ...

Frankreich ist Fruchtbarkeitseuropameister

dpa
Frankreich ist Fruchtbarkeitseuropameister.
In keinem europäischen Land ist die Geburtenrate so hoch wie in Frankreich: Statistisch gesehen bringt jede Frau 2,02 Kinder zur Welt. Das Land gilt als vorbildlich, was die Vereinbarkeit von Beruf und Familie angeht. Ein Nebeneffekt: In Frankreich sind besonders viele Frauen vergleichsweise alt, wenn sie das erste Kind erwarten.
Schon im dritten Jahr in Folge ist Frankreich nun das fruchtbarste Land Europas. Nachdem die Zahl der Geburten 2007 knapp unter das Niveau von 2006 gefallen war, stieg sie 2008 wieder an. 834.000 Babys wurden im vergangenen Jahr in Frankreich auf die Welt gebracht, 25.000 mehr als im Vorjahr – und so viele wie seit 1981 nicht mehr. Das entspricht einer Geburtenrate von 2,02 Prozent. Man sei nun „Fruchtbarkeits-Europameister“, jubeln französische Medien.
Während drei Viertel der Bewohner Europas in Ländern leben, in denen betrübliche Geburtenraten von weniger als 1,5 herrschen, wie das Max-Planck-Institut für Demografische Forschung in Rostock kürzlich feststellte, reproduzieren die Franzosen sich ziemlich munter. Lediglich in Irland, Großbritannien und den nördlichen Ländern werden in Europa ähnlich hohe Geburtenraten zwischen 1,8 bis 2,0 erzielt.
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Bevölkerungsstatistiker halten ein „Ersatzniveau“ von 2,1 Kindern pro Frau für nötig, damit die neugeborenen Kinder die Elterngeneration dereinst zahlenmäßig ersetzen können. In Deutschland liegt die „zusammengefasste Geburtenziffer“ seit 30 Jahren relativ konstant bei unter 1,4. Damit dümpelt die Bundesrepublik demografisch im europäischen Mittelfeld, knapp vor Spanien und Italien – aber hinter Portugal und Österreich –, und hat langfristig mit den Folgen einer schrumpfenden Bevölkerung zu kämpfen.
In Frankreich hingegen wächst die Bevölkerung. Das nationale französische Statistikinstitut INSEE zählte im Jahr 2008 63.185.925 Franzosen. Den 834.000 Neugeborenen stehen nur 543.500 Sterbefälle gegenüber. Während in Deutschland mehr Menschen sterben als geboren werden, gibt es in Frankreich also einen recht hohen „natürlichen Überschuss“. Durch Einwanderung kamen 2008 weitere 76.000 Personen dazu. Hält die Entwicklung an, gibt es in einigen Jahrzehnten mehr Franzosen als Deutsche.
Die französische Staatssekretärin für Familienpolitik, Nadine Morano, beeilte sich, die erfreuliche Entwicklung als Resultat „der Fülle familienpolitischer Maßnahmen in unserem Land“ zu bezeichnen. Tatsächlich gibt es in Frankreich seit langem eine Vielzahl gesetzlicher Bestimmungen, die sich offenbar positiv auf die Bevölkerungsentwicklung auswirken. Dazu gehören 16 Wochen bezahlter Mutterschaftsurlaub für Angestellte und Kindergeldbeträge, die mit dem dritten Kind ansteigen (123,92 Euro für die ersten beiden, 282,70 Euro ab dem dritten Kind).
Das führt dazu führt, dass in Frankreich die Zahl kinderreicher Familien ebenfalls höher ist als bei den europäischen Nachbarn. Frauen wird der Wiedereinstieg in den Beruf nach der Geburt auch dadurch erleichtert, dass Kleinkindertagesstätten oft für die Eltern kostenlos oder stark subventioniert sind. Rund zwanzig Prozent aller französischen Kinder besuchen sie, mehr als die Hälfte aller Kinder unter drei Jahren werden zumindest zeitweise in einer staatlichen Einrichtung behütet.
Die Rostocker Untersuchung stellt fest, „einer der wesentlichen Faktoren für das Absinken des Geburtenniveaus“ in Europa sei „das Aufschieben von Familiengründungen und Geburten im Lebenslauf junger Menschen “ – vor allem, weil sie heute mehr Zeit für ihre Ausbildung aufwendeten. Viele junge Paare schöben das Kinderkriegen in der Hoffnung auf, sich den Wunsch nach Nachwuchs nach Abschluss der Ausbildung erfüllen zu können. Doch das spätere „Aufholen“ dieses Aufschubs sei in Europa nur in Frankreich fast vollständig erreicht worden.
Dort bekommen die Frauen immer später immer mehr Babys: Das Durchschnittsalter der Mütter bei Geburt ihres ersten Kindes liegt inzwischen bei fast 30 Jahren. 21,5 Prozent der französischen Neugeborenen haben sogar eine Mutter, die älter als 35 Jahre ist. Die höchste Fruchtbarkeitsrate haben französische Frauen im Alter zwischen 30 und 35. Nach Ansicht der französischen Sozialpsychologin Dominique Frischer liegt der Grund des französischen Baby-Booms darin, dass immer mehr Frauen überzeugt sind, Mutterschaft und Berufstätigkeit miteinander verbinden zu können.
Zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 15. Januar 2009, 06:24 Uhr

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