Donnerstag, 15. Januar 2009

Bin Laden beruft sich in Hasspredigt auf Steinbrück

DPA
Osama bin Laden hat sich wieder zu Wort gemeldet. Hier Archivaufnahmen.
Der islamische Terroristenführer Osama bin Laden hat Muslime in einer neuen Botschaft zum Dschihad aufgerufen, um die israelische Offensive im Gazastreifen zu stoppen. In seiner Audionachricht sprach Bin Laden auch seine Freude über die Finanzkrise aus – und zitierte einen deutschen Politiker.
Terroristenanführer Osama bin Laden hat die Muslime in aller Welt zur Unterstützung der Palästinenser im Gazastreifen aufgerufen. Sie sollten sich dem Kampf entweder direkt anschließen oder diesen zumindest finanziell unterstützen.
In einer am Mittwoch im Internet veröffentlichten Audio-Botschaft, die dem Anführer der Terrornetzwerks al-Qaida zugeschrieben wird, heißt es, alle Gipfeltreffen und Außenministerkonferenzen der arabischen Staaten zur Lage im Gazastreifen seien sinnlos: „Der einzige Weg zur Befreiung der Al-Aksa-Moschee und Palästinas ist der Heilige Krieg.“
Weiterführende Links
Wie al-Qaida das Internet ausnutzt
Warum al-Qaida von der Finanzkrise profitiert
In der 22-minütigen Tonband-Botschaft drückte Bin Laden seine Freude über die globale Finanzkrise aus. Diese Krise habe die USA, die neben Israel der Hauptfeind der Muslime seien, jetzt schon stark geschwächt, erklärte er. Bin Laden zitierte, um dieses Argument zu untermauern, unter anderem Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD), der in einer Regierungserklärung Ende September gesagt hatte, die Bankenkrise sei ein Erdbeben, in dessen Folge die USA ihren Status als „Supermacht des Weltfinanzsystems“ verlieren würden.
Bin Laden sagte, Israel habe sein „schreckliches Massaker„ im Gazastreifen bewusst noch begonnen, bevor die Amtszeit von US- Präsident George W. Bush endet. Der scheidende US-Präsident erklärte seinerseits, er glaube immer noch fest, dass Bin Laden eines Tages geschnappt werde. In einem Gespräch mit CNN-Moderator Larry King, sagte Bush am Dienstagabend: „Wir haben eine Menge Leute, die nach ihm suchen...Man kann nicht sein Leben lang entkommen.“
In der Bin-Laden-Botschaft, die ihrem Inhalt nach maximal vier Tage alt sein kann, heißt es auch, al-Qaida wolle in ihrem Kampf gegen die „Ungläubigen“ weitere Fronten eröffnen. Die Muslime sollten auch den Kampf der „Gotteskrieger“ in Somalia, in den Maghreb-Staaten und in der pakistanischen Provinz Waziristan unterstützen.
An die Adresse der Palästinenser im Gazastreifen sagte Bin Laden: „Wir fühlen mit Euch, denn die gleichen Flugzeuge, mit denen ihr angegriffen werden, werden auch gegen uns eingesetzt. Wir verknüpfen unser Schicksal mit dem euren.“
Die US-Regierung wertete die Botschaft als Zeichen der Isolierung bin Ladens. Die Tonaufnahme sei zudem ein Versuch, „Relevanz“ in einer Zeit zu belegen, in der die Ideologie und die Taten des Terrornetzwerks weltweit „hinterfragt“ und „angegriffen“ würden, sagte US-Regierungssprecher Gordon Johndroe. Mit der Botschaft bin Ladens solle zudem Geld für al-Qaida gesammelt werden. Trotz seiner Stellungnahme wollte Johndroe sich nicht zur der Echtheit der Aufnahme äußern.
Zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 14. Januar 2009, 17:11 Uhr

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