Freitag, 9. Januar 2009

Wollen Terroriste kaufen? Ja, bitte! Aber nur wenn er genug Geld hat ... und frei reisen kann!

Geld macht unantastbar – findet der Terrorfinanzier Dawood Ibrahim
Udo Ulfkotte
Angeblich ist Osama Bin Laden der gefährlichste Mann der Welt. Das jedenfalls behaupten viele Regierungen. Und die Medien sehen hinter jedem Terroranschlag nur noch Bin Laden. Wahrscheinlich haben sie alle den Namen Dawood Ibrahim noch nie gehört. Und wahrscheinlich kennen Sie auch keinen der 26 anderen Tarnnamen des Herrn »Dawood Ibrahim«. Er steht ganz oben auf der Fahndungsliste von Interpol. Das FBI sucht ihn ebenso wie viele andere nationale Sicherheitsbehörden. Der Mann ist der Drahtzieher hinter den Anschlägen von Bombay. Er ist einer der reichsten Männer der Welt, hat einflussreiche Freunde in der arabischen und asiatischen Welt. Und er hat seine Freunde in der Hand. Sein Firmenimperium ist gigantisch. Doch man spricht besser nicht über ihn. Auch Regierungen schauen lieber weg. Ja, manche leugnen sogar, dass es Herrn Dawood Ibrahim überhaupt gibt. Und Herr Dawood Ibrahim freut sich und genießt sein Leben.
In wenigen Tagen – am 26. Dezember – gibt Dawood Ibrahim ein großes Fest. An jenem Tag feiert er seinen 53. Geburtstag. Den Vormittag wird der Mann in Karachi/Pakistan verbringen, am Nachmittag fliegt er über den Golf nach Dubai, wo eine gewaltige Party für ihn vorbereitet wird. Das alles ist bekannt. Und es ist ebenfalls bekannt, dass Herr Dawood Ibrahim einer der größten Rauschgiftbosse, Kopf eines Rings von Menschenschmugglern, Herrscher über eine Armee von Mördern, König der Geldwäscher, Boss eines internationalen Waffenhändler-Rings und Schutzpatron islamistischer Terroristen ist. Die jüngsten Anschläge von Bombay wären ohne sein Geld, seine Logistik und seine Hintermänner wohl kaum so schrecklich abgelaufen.
Jene pakistanischen Terroristen, die nun in Bombay ein Blutbad anrichteten, verließen Karachi mit dem Motorschiff MV Alpha – und das gehört Herrn Dawood Ibrahim. Als Präsident Bush am 1. Dezember im Weißen Haus über die Anschläge in Bombay unterrichtet wurde, da fiel auch der Name Dawood Ibrahim. Man teilte Bush mit, dass dieser schon im Jahre 1993 Hintermann einer blutigen Anschlaggsserie in Bombay gewesen sei, bei der mehr als 200 Menschen ums Leben gekommen waren. 24 Millionen Dollar soll der Mann unlängst an die Terrorgruppe Lashkar-e Toibar (auch bekannt als Jama’at-ud-Da’awa oder die »Armee der Reinen«) für die Anschläge in seinem Geburtsort bezahlt haben. Herr Dawood Ibrahim hasst Hindus. Und er hasst Buddhisten. Er will, dass es nur noch Muslime in seinem Geburtsort gibt.
Seit September 2008 wussten die indischen Sicherheitsbehörden, dass ein Anschlag in Bombay bevorstand. Das hatte die CIA dem indischen Geheimdienst Research and Analysis Wing (RAW) mitgeteilt. Man wusste auch, dass die Attentäter über das Meer kommen würden. Und am 18. November fing der RAW ein von Lahore/Pakistan nach Bombay abgehendes Satellitentelefonat ab, in dem Yusuf Muzammil, der Militärchef von Lashkar-e Toibar, Gesinnungsgenossen in Bombay darüber informierte, dass die »Fracht« von Dawood Ibrahim für Bombay bald versandfertig sein. Von jenem Tag an wusste man, dass es viele Tote geben würde. Nur den genauen Zeitpunkt und den genauen Anschlagsort kannte man nicht.
Die Inder fordern nun vergeblich die Auslieferung des Hintermannes Dawood von Pakistan. Dawoods älteste Tochter Mahkruh ist mit Junaid Miandad verheiratet. Das ist der Sohn des bekannten früheren Leiters der pakistanischen Cricket-Nationalmannschaft, Javed Miandad. Dawood Ibrahim genießt Zugang zu den höchsten Kreisen in Pakistan – und deren Unterstützung. Der pakistanische Geheimdienst ISI etwa steht voll hinter Ibrahim Dawood. Und er verhindert, dass Herr Dawood ausgeliefert wird. Die Vereinigten Staaten und Indien fordern die Auslieferung von Dawood Ibrahim – vergeblich.
Wenn man so viele verschiedene Namen zur Verschleierung seiner Identität benutzt wie Herr Dawood Ibrahim, dann kann man schon einmal den Überblick verlieren, Interpol nennt etwa folgende Alias-Namen:
ABDUL HAMID ABDUL AZIZ; ANIS IBRAHIM; AZIZ DILIP; DAUD HASAN SHAIKH IBRAHIM KASKAR; DAUD IBRAHIM MEMON; DAUD IBRAHIM MEMON KASKAR; DAUDHASAN SHAIKH IBRAHIM KASKAR; DAWOOD EBRAHIM ; DAWOOD HASAN IBRAHIM KASKAR; DAWOOD HASSAN; DAWOOD HASSAN SHEIKH; DAWOOD IBRAHIM; DAWOOD IBRAHIM KASKAR; DAWOOD IBRAHIM MEMON; DAWOOD SABRI; DAWOORD IBRAHIM; DOWOOD HASSAN SHAIKH IBRAHIM; HIZRAT ; IBRAHIM SHAIKH MOHD ANIS; KASKAR DAWOOD HASAN; SHAIKH DAUD HASAN; SHAIKH ISMAIL ABDUL; SHAIKH MOHD ISMAIL ABDUL REHMAN; SHEIKH DAWOOD HASSAN ; SHEIKH IBRAHIM
Und auch die Zahl seiner verschiedenen bei Interpol bekannten Reisepässe ist beachtlich:
PASSPORT
A-333602
4 June 1985
BOMBAY (India)
PASSPORT
M110522
13 November 1978
(India)
PASSPORT
R841697
26 November 1981
(India)
PASSPORT
F823692 (JEDDAH)
2 September 1989
(Yemen)
PASSPORT
A501801 (BOMBAY)
26 July 1985
(India)
PASSPORT
K560098 (BOMBAY)
30 July 1975
(India)
PASSPORT
V57865 (BOMBAY)
3 October 1983

PASSPORT
P537849 (BOMBAY)
30 July 1979

PASSPORT
A717288 (MISUSE)
18 August 1985
(United Arab Emirates)
PASSPORT
K560098 (MISUSE)
30 July 1975
(India)
PASSPORT
G866537 (MISUSE)
12 August 1991
(Pakistan)
Noch ein letzter Hinweis für die Behörden in Dubai: Herr Dawood Ibrahim wird am 26. Dezember als »Ibrahim Kaskar« nach Dubai fliegen. Die Flüge sind gebucht. Und niemand wird ihn an der Einreise hindern. Denn insgeheim sympathisiert man ja in Dubai mit dem Schwerstkriminellen.
Dienstag, 09.12.2008
Kategorie: Allgemeines, Enthüllungen, Geheimdienste, Akte Islam, Politik, Terrorismus
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