Donnerstag, 15. Januar 2009

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Intellektuelle werfen Fernsehen Gehirnwäsche vor

DPA
Intellektuelle werfen Fernsehen Gehirnwäsche vor.
Chinas Intellektuelle haben zum Zuschauerboykott des Staatsfernsehens aufgerufen. Sie werfen dem TV-Sender Manipulation und Zensur seiner Berichterstattung vor. Als Beispiele werden der Irak-Krieg und der Milchskandal genannt. Der Sender betreibe Volksverdummung zur besten Sendezeit.
22 chinesische Anwälte, Journalisten und freie Autoren haben zum Zuschauerboykott gegen das Staatsfernsehen CCTV aufgerufen und dem Sender eine zensierte und manipulierte Berichterstattung vorgeworfen. „Wir wehren uns gegen Nachrichten- und Propagandasendungen, die über das öffentliche Monopolfernsehen unser Sehen und Hören verschmutzen“, heißt es in einem offenen Brief. Er erschien unter dem Titel „Widersteht dem CCTV – Verweigert Euch der Gehirnwäsche“ im Internet: „Wir jungen Intellektuellen machen von unserem Widerstandsrecht Gebrauch. Wir wehren uns kollektiv gegen die Nachrichtensendungen und Webseiten des CCTV, indem wir vier Mal Nein sagen: Wir werden nicht mehr zuschauen, nicht mehr die Webseiten besuchen, nicht mehr zuhören und nicht mehr darüber reden.“
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Das Schreiben listet sieben Gründe für die Vorwürfe gegen den gigantischen Staatssender auf, der nach eigenen Angaben täglich 1,2 Milliarden Menschen erreicht. CCTV sollte seine „Nachrichtensendungen“ besser und treffender „Propagandasendungen“ nennen, nachdem dort seit Jahrzehnten „in altbacken-stereotyper Weise vorwiegend positiv über das Inland und überwiegend negativ über das Ausland berichtet wird.“ Das Staatsfernsehen wähle restriktiv aus, über welche sozialen Probleme es im Inland berichten lasse und unterdrücke viele Nachrichten über Proteste oder aktuelle Krisen. So habe CCTV den an der Melamin-Milchverseuchung hauptschuldigen Konzern Sanlu lange geschont, indem es über dessen 1100 Kontrollen zur Reinhaltung der Milch berichtete, statt den Skandal zu enthüllen.Ein Beispiel der Einseitigkeit sei auch der Irak. So hätten bei CCTV sogenannte „Militärexperten“ Saddam Hussein und seinen „Volkskrieg“ gegen die USA solange als erfolgreich preisen dürfen, bis „Saddam aus seinem Erdloch herausgezogen wurde.“ Der Monopolsender habe sich noch niemals für falsche Propaganda-Nachrichten entschuldigt. Er betreibe Volksverdummung mit seinen zu besten Sendezeiten ausgestrahlten Historienschinken. Solche Programme dienten nicht der Aufklärung, sondern würden „mumifizierte autoritäre Strukturen“ zum Vorbild machen.
Das am Dienstag erschienene Schreiben verbreitete sich im Internet rasch auf über 100 Portale. Ebenso schnell versuchte Chinas Internetpolizei den Abruf des Briefes zu blockieren, der von Pekings Autor Ling Cangzhou verfasst wurde. Er ist nach der im Dezember veröffentlichten „Charta 08“ mit ihrem Aufruf zur radikalen Demokratisierung der zweite offene kritische Brief innerhalb Chinas. „Wir wollen eine Debatte auslösen, um eine Lanze für die Umsetzung der Rede-, Meinungs- und Pressefreiheit zu brechen“, sagte der 41-jährige Ling Cangzhou WELT ONLINE. „Natürlich befürchten wir Repressalien. Aber unser Brief verletzt weder Verfassung noch Gesetze.“ Ling sagte, er sei von der Polizei angerufen und zu einem „Tee mit ihnen gebeten“ worden. Sie wollten mit ihm indes nicht über seinen Brief gegen CCTV, sondern über die „Charta 08“ und über seine Beziehung zum vermuteten Hauptverfasser Liu Xiaobo sprechen. Ling gehört zu den 301 Intellektuellen, die mit Liu Xiaobo die Charta unterzeichneten. Liu ist seit über einen Monat in Polizeigewahrsam. Freunde von ihm befürchten, dass Pekings Justiz an ihm ein abschreckendes Exempel statuieren will und ihn wegen Staatsumsturz anklagen lässt.
Das Staatsfernsehen CCTV hat die Vorwürfe zurückgewiesen, Nachrichten zu verfälschen. Einer seiner Vizeleiter, Wang Jianhong, sagte den Aufruf zum Boykott fürchte er nicht. „Selbst wenn uns 22 boykottieren, wird unserer Reputation unter 1,2 Milliarden Zuschauern nicht leiden.“
Gleichzeitig errang Chinas Bevölkerung einen Sieg gegen den Staat. Nach massiven Bürgerprotesten teilte das Umweltministerium am Dienstag mit, dass eine Chemieanlage nicht wie geplant in der Millionenstadt Xiamen sondern in einer dünner besiedelten Gegend gebaut wird. Die dort hergestellte Substanz Paraxylol kann nach Angaben amerikanischen Gesundheitsexperten bei langfristigem Kontakt zu Schädigungen des Nervensystems und zum Tod führen.
Zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 15. Januar 2009, 06:24 Uhr

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